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Big Data – Was ist das eigentlich?

Big Data: Dieser Begriff ist derzeit immer wieder in den Medien und Berichterstattungen zu lesen und beschreibt im Allgemeinen die elektronische Speicherung, Auswertung und Verarbeitung personenbezogener Daten in gigantischem Ausmaß. Wir geben einen allgemeinen Überblick über das Phänomen und erklären, was es für den Einzelnen bedeutet.


Egal ob wir uns mit unserem Smartphone interessante Orte in der Umgebung anzeigen lassen und damit unseren Standpunkt preisgeben, einen Begriff in eine Suchmaschine tippen, einen Daumen in einem Sozialen Netzwerk nach oben geben, einen Song über einen Streamingdienst anhören, etwas bei einem Online-Händler einkaufen oder uns für ein Spiel registrieren müssen: Meist werden die persönlichen Interaktionen und personenbezogenen Daten gespeichert und verarbeitet. Aber auch ganz analog, wenn wir im Drogeriemarkt unser Payback Karte vorlegen oder im Baumarkt unsere Postleitzahl angeben, geben wir persönlich Daten frei, die gespeichert werden können. Laut IDC-Studie »Digital Universe« soll sich bis 2020 die gespeicherte Datenmenge alle zwei Jahre verdoppeln, was für das Jahr 2014 ein Datenvolumen von 5 Zettabye prognostiziert. Umgerechnet sind dies etwa 1 Billionen Gigabyte Daten, was einer stündlichen Speicherung von mehr als 1 Millarde Gigabye Daten entspricht.


Was passiert mit diesen Daten?

 

Gesammelt werden diese gewaltigen Mengen aller Arten von Daten vollautomatisch in großen Rechenzentren der jeweiligen Firmen. Dort können diese Massen auch analysiert und ausgewertet werden, um beispielsweise Vorlieben bestimmter Altersgruppen oder die Kauflust an verschiedenen Tageszeiten heraus zu bekommen, so dass Firmen ihre Marketingstrategien verbessern und damit ihren Umsatz erhöhen oder Trends und aktuelle Meinungen der Bevölkerung herausfiltern können. Im Internet spricht man in diesem Zusammenhang meist auch von personalisierter Werbung als erste Resonanz für den Nutzer. Hier wird dem Nutzer Werbung angezeigt, die für ihn interessant sein könnte. Die Methode dabei ist relativ einfach: Wenn wir uns in einem Sozialen Netzwerk wie beispielsweise Facebook anmelden, geben wir unter anderem unser Geschlecht an. In den vordefinierten Werbefeldern erscheinen für Männer andere Produkte als bei Frauen. Suchen wir nun in einer Suchmaschine nach einem günstigen Fluganbieter, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die personalisierte Werbung im Sozialen Netzwerk dementsprechend angepasst wird. Damit ist klar, dass gespeicherte Daten nicht nur in den jeweiligen Firmen bleiben, die diese erheben, sondern auch weitergegeben werden, was Datenschützer auf den Plan ruft.

 

Was bedeutet Big Data für den Einzelnen?

 

Personalisierte Werbung, kundenorientierter Service, abgestimmte Produkte: Auf den ersten Blick wirken die Auswirkungen von Big Data nicht schlimm. Im Gegenteil sogar, sie können eine Bereicherung für das Leben darstellen. Auf den zweiten Blick wird jedoch klar, dass die Speicherung personenbezogener Daten, meist ohne die bewusste Genehmigung der Bürger kein Spaß ist. Während sich die Bevölkerung über den Abhörskandal der NSA genau so aufgeregt hat, wie über das Vorhaben der Vorratsdatenspeicherung von Telefondaten, scheint die elektronische Speicherung der personenbezogenen Daten fast als normal. Die Frage bleibt, wem diese Daten eigentlich gehören. Wenn ein Nutzer ein Bild in ein Soziales Netzwerk lädt, dieses von Freunden kommentiert wird und die Daten im Anschluss zur Analyse erhoben und weiterverkauft werden, besteht nach deutschem Recht zwar noch das Recht am eigenen Bild. Dieses liegt nun allerdings auf verschiedenen Servern, die weltweit verstreut sind und der Nutzer selbst hat keine Übersicht darüber.

 

Viele Unternehmen haben den Trend Big Data erkannt und es in ein lukratives Geschäftsmodell gewandelt. Doch Big Data ist neben den Möglichkeiten, die es für Unternehmen bietet vor allem auch eines: Der nächste Schritt zum gläsernen Menschen.

 

Big Data im Gamingbereich


Die Zeiten in denen Computerspiele ohne Onlineanbindung gespielt werden konnten, sind größtenteils vorbei. Einige Spielehersteller haben eigene Programme entwickelt, bei denen meist eine Registrierung anfällt, um Spiele mit einer Onlineanbindung zu spielen. Dabei werden allerhand Daten erhoben und ausgewertet, die sich von der reinen Spielzeit bis hin zum Kaufverhalten von zusätzlichen Inhalten erstrecken. Aber auch die Hardware selbst ist dazu geeignet Daten zu erfassen. Von Datenschützern wird insbesondere Sprach- bzw. Gesichtserkennungs-Software kritisiert, die eine umfangreiche Überwachung des Nutzungsverhaltens der Kunden ermöglichen könnte. Zur Vorbeugung wird empfohlen, das Kamerasystem komplett zu deaktivieren, wenn es nicht zum Spielen verwendet wird.


Die Zukunft des Internets


Neben den bereits genannten Konsequenzen für Nutzer wird häufig der Begriff »Filter Bubble« (zu deutsch Filterblase) von Eli Pariser in den Medien genutzt. Er beschreibt im allgemeinen das technische Phänomen, dass Websiten Informationen für den jeweiligen Nutzer einzeln filtern. Nach einem festgelegten Algorythmus versucht die Website vorherzusagen, welche Informationen für den Nutzer interessant sein könnten. Dabei bedient sie sich an den vorhandenen Informationen des jeweiligen Nutzers. 

 

Für den Nutzer selbst bedeutet dies vor allem, dass er nicht mehr selbst entscheiden kann, welche Informationen ihn interessieren und welche nicht, da einige Nachrichten einfach gar nicht erst angezeigt werden. 

 

Links

IDC-Studie Digitales Universum

LFM-Publikation Kleine Daten, große Wirkung

 

big-data-landscape-jul-4-2012-00111

via Spieleratgeber NRW

 

Bild: Thierry Gregorius