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Games Culture Circle zum Thema »Künstliche Intelligenz«

Am 1. September ab 18:00 Uhr gibt es eine neue Ausgabe des Games Culture Circle in Berlin. Dieses Mal mit dem Thema »Künstliche Intelligenz«.


Der GCC ist eine abendliche Talkshow auf Englisch vor Publikum, die alle drei Monate stattfindet. Beim Games Culture Circle treffen sich Künstler, Game Designer, Musiker, Regisseure und Charakterköpfe und reden über Themen aus der digitalen Spielkultur zum interdisziplinären Austausch vor interessiertem Publikum. Ziel ist nicht akademisches Fachsimpeln, sondern authentischer Austausch von Erlebtem, Meinungen und Visionen.


Folgende Gäste diskutieren zum Thema »Künstliche Intelligenz«:

  • Frank Gwosdz (KI-Entwickler für Computerspiele)
  • Verena Hafner (Wissenschaftlerin)
  • Krach der Roboter (Musiker)
  • Mathias Fuchs (Künstler)

Davor gibt es Krach der Roboter (live): AI Prototyping: a gamestorm experiment (ab 18 Uhr)

HBC, Karl-Liebknecht-Str.9, 10178 Berlin (hbc-berlin.de)

Donnerstag, 1. September 2011 18 Uhr/ 5 Euro


»KI. Künstliche Intelligenz. Oft haftet dem Attribut ›künstlich‹ ein negativer Beigeschmack an. Etwas ist nicht echt, ist nicht von selbst entstanden, sondern GEMACHT. Beispielsweise ein künstliches Hüftgelenk. Das Künstliche ist Ersatz für das Echte wie künstliche Aromastoffe und immer aus dem unnatürlichsten Material: Kunststoff.


Intelligenz gehört für uns zu Menschen und anderen Lebewesen: ein Naturprodukt. Dabei ist Intelligenz ein Zusammenspiel aus Anlage, Umwelt und dem Individuum selbst. Die Veranlagung entfaltet sich erst voll durch Training beziehungsweise Bildung. Eine ganz genaue Definition für Intelligenz gibt es nicht. Ist Intelligenz einfach nur das, was der Intelligenztest misst?


Von Künstlicher Intelligenz spricht man im Zusammenhang mit Maschinen. Bereits heute übernehmen Computer verantwortungsvolle Aufgaben, sei es die Regulierung der Sauerstoffversorgung eines Patienten auf der Intensivstation oder die Steuerung von Atomkraftwerken und Flugzeugen. Unter strengster menschlicher Kontrolle, versteht sich. (Die Tatsache, dass es überprüft werden muss, werden wir bald mit einem Google-Übersetzung in Englisch und Französisch zurück.)


Oft besteht die von uns wahrgenommene KI nur aus einer geschickt gemachten Täuschung. Algorithmen gaukeln uns intelligentes Verhalten vor. Die Maschine scheint perfekt mit uns zu interagieren. Aber was können Maschinen wirklich? Vielleicht mehr als wir denken. Längst sind sie nicht mehr nur zeitsparende Arbeitsmaschinen. Sie sind Convenience-Erschaffer. Wohlfühlhelfer.


Mit der (Weiter-)Entwicklung der KI verbinden viele Menschen die Hoffnung auf ungetrübte Entscheidungen, die nur in Abwägung der Fakten unter Ausschluss von Charakter und Egoismus getroffen werden. Steckt in der KI die Demokratie der Zukunft? Ist die künstliche Intelligenz die intelligentere? Fällen Roboter die besseren Gerichtsurteile? Oder sind gefühllose Urteile im wahrsten Sinne des Wortes unmenschlich?


In einer dramatischen Science Fiction-Vision verselbständigt sich diese Idee und ein Gerät entwickelt einen eigenen Charakter und agiert nach seinen Maßstäben. Inwieweit ist der Wille unabhängig von dem, was wir Intelligenz nennen? Intention, Ehrgeiz, Motivation? Wo ist das Element, das die Künstliche- auf ewig von der menschlichen Intelligenz unterscheiden wird?


Noch einen Schritt weiter gedacht: Sollte es uns doch gelingen, emotional intelligente Roboter herzustellen, dann können sie unsere Kinder erziehen, die Alten pflegen und Katastrophenopfer nicht nur bergen, sondern auch vor Traumatisierung schützen.


Und wir haben mehr Zeit für Freizeit. Wirklich? Vielleicht steigt auch die Konkurrenz. Ab wann brauchen wir Neuro-Enhancement, um mit den Maschinen mithalten zu können?


Teilweise helfen sie uns schon heute, unsere menschliche Intelligenz optimal zu entfalten. Nicht nur durch intelligente Lernprogramme (manche davon sollen sogar spielbar sein), sondern vor allem dadurch, dass Kommunikation auf neue Weise möglich wird. Durch Maschinen, die miteinander vernetzt sind, das INTERNET können wir kollaborativ arbeiten, gemeinsam Probleme lösen, crowdsourcen. Unabhängig an welchem Ort zu welcher Zeit und in welcher Kombination realer Menschen.


Gleichzeitig füttern wir die künstliche Intelligenz. Verhaltensweisen und Bewertungen werden gespeichert und bleiben abrufbar. Was sich zunächst banal anhören mag - seien es Vorschläge, Produkte zu kaufen, die andere mit vergleichbaren Vorlieben ebenfalls gekauft haben oder Gesichter von Freunden die wir markieren sollen, stets bilden wir die Maschinen weiter und irgendwann kommt - Algorithmen machens möglich - ein Googlewägelchen mit einem Brombeereis angefahren, weil wir daran gedacht haben, bzw gerade daran denken wollten. Wovon sonst soll die KI lernen, wenn nicht von uns?«


Der GCC findet schon zum fünften Mal statt. Vor der KI widmete man sich schon den Themen »Playfulness«, »Cheating«,»Play Money« und »Reality«.