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Gamification an einer
deutschen Hochschule:
Spielend zum Abschluss mit
»Legende von Zyren«

In Kursen der Düsseldorfer Uni spielen Studierende für ihren Seminarschein einen Rollenspiel-Adventure-Mix. Sie lösen Quests, decken Geheimnisse auf und stellen sich am Semesterende dem Endgegner – der mündlichen Prüfung. Gamification an der Hochschule. Ein Konzept mit Erfolgschancen.


Quests statt Hausaufgaben, Erfahrungspunkte statt Noten. An der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf schlüpfen die Studierenden der Informationswissenschaft und Sprachtechnologie in die Rolle eines selbst gewählten Charakters der Rasse Elf, Ork, Goblin oder Mensch und tauchen in die fantasievolle Geschichte der »Legende von Zyren« ein. Das Ziel ist, die Studierenden zum selbständigen Lernen zu motivieren.


Seit dem Sommersemester 2013 steht die Legende von Zyren auf dem Lehrplan. Über die Online-Plattform www.legende-von-zyren.de loggen sich die Studierenden mit ihren Charakteren in das Spiel ein. Dort finden sie Pflichtaufgaben (Haupt-Quests) und freiwillige Aufgaben (Side-Quests), eingebettet in eine spannende Geschichte. Lösen sie die Aufgaben, erhalten sie Erfahrungspunkte, steigen in ihrem Level und schalten neue Aufgaben frei. Wer an einer Aufgabe scheitert, kann sie beliebig oft wiederholen und so aus seinen Fehlern lernen. Wann die Aufgaben innerhalb des Semesters gelöst werden, entscheiden die Spielenden vollkommen selbst.


Neben Aufgaben, die alleine auf der Online-Plattform gelöst werden können, gibt es Gruppen-Aufgaben, die nur im Team zu meistern sind. Aus diesem Grund schließen sich die Spielenden von Semesterbeginn zu Gilden zusammen. Innerhalb dieser Gilden wird sich – wie auch im normalen Computerspiel – unterstützt. Außerhalb herrscht Wettbewerb zu den anderen Gilden.


Lernen macht Spaß

Die Legende von Zyren holt die jungen Studierenden in ihrer von Spielen geprägten Alltagswelt ab. Das Computerspiel spricht auf der Jagd nach Erfahrungspunkten den Sammeltrieb der Studierenden an. Es schafft Neugierde über Herausforderungen, schafft Erfolgserlebnisse allein und im Team und weckt durch den Wettbewerbscharakter der Gilden untereinander den Kampfgeist aller. Hinzu kommt, dass sich der eigene, zu Beginn des Seminars erstellte Charakter zunehmend auch optisch weiterentwickelt. Trägt er anfangs noch Lumpen, erstrahlt er im hohen Level mit einer prunkvollen Rüstung. Der eigene Erfolg im Seminar wird durch den Charakter somit auch visuell widergespiegelt.


Die Idee, Mechaniken und Dynamiken aus Computerspielen zu nutzen, um Lerninhalte zu vermitteln ist nicht neu. Der Begriff Gamification wird in dem Kontext oft genannt. Insbesondere in Deutschland werden Computerspiele in Schule und Hochschule bislang jedoch nur selten eingesetzt. Schade, ist die Legende von Zyren doch ein Beispiel dafür, dass Lernen Spaß machen kann. Traditionelle Lehrmethoden werden durch die Legende von Zyren übrigens nicht ersetzt, sondern ergänzt. Und auch die Modulabschlussprüfung kann das Spiel nicht ersetzen. Doch es kann den Weg dorthin sehr viel angenehmer gestalten.


Über das Projekt

Finanziell unterstützt durch den Lehrförderfond der Heinrich-Heine-Universität entstand die Legende von Zyren in Zusammenarbeit mit Masterstudierenden der Uni Düsseldorf unter der Leitung von Kathrin Knautz. In einer Art Beta-Phase wurde das Projekt 2013 erstmals mit Studierenden der Informationswissenschaft und Sprachtechnologie ausprobiert. Die Ergebnisse daraus werden derzeit evaluiert und fließend in die umfangreiche grafische und inhaltliche Überarbeitung – in der sich das Projekt aktuell befindet – ein.


Weiterführende Links

Gamify your Life – Spiele als Motivation im Alltag

Zum offiziellen Artikel der Uni Düsseldorf

 

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Spielbar.de