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Das kreative Potential von Kinect-Modifikationen

Auf der Website www.spielbar.de, die von der Bundeszentrale für politische Bildung betrieben wird, ist ein schöner Artikel über das kreative Potential von Kinect für die Xbox 360 erschienen: Kreative Nutzer zweckentfremden die Technik, drehen sie auf links und setzen sie neu zusammen. Was man mit Kinect anstellen kann, erklärt Anne Sauer von spielbar im Gastbeitrag.


Mit freundlicher Genehmigung erscheint der Artikel auch im Next Level Blog. Das Original gibt es hier.


Kinect-Modifikationen – Von kleinen Spielereien zu großen Alltagshelfern

Nur wenige Tage nach Markteinführung der Bewegungssteuerung Kinect tauchten bereits die ersten Mods auf. Vom Handpuppenspiel, über die Luftgitarre bis hin zur Einkaufshilfe, die Gamer beweisen mit ihrer Kreativität wie vielseitig die Kinect-Steuerung genutzt werden kann.


Seit November letzten Jahres ist die Bewegungssteuerung Kinect für die Xbox 360 auf dem Markt. Die Spielenden benötigen hier keinen Controller, sondern steuern das Spiel allein mit ihrem Körper. Die spezielle Kameratechnik der Kinect zeichnet dazu die Bewegung der Spielenden im Raum auf. Mit dieser technischen Neuerung grenzt sich die Kinect von den Konkurrenzprodukten von Sony und Nintendo ab. Weniger innovativ waren aber die ersten Spiele, die für die Kinect herausgebracht wurden. Kinect Sports beispielsweise wies nicht nur namentliche Ähnlichkeiten mit dem Pendant der Wii auf. Und auch Kinectimals erinnert an eine Mischung aus Nintendogs und EyePet. Gamer und Hobby-Programmierer zeigen dagegen, was alles in der Technik der Kinect steckt. Es bildete sich eine eigene Szene, die die Technik der Bewegungssteuerung knackte und sie anschließend modifizierte. Die entstandenen Kreationen wurden gefilmt und als Video ins Internet gestellt.


Spielen ohne Eingabegeräte


Der Kreativität der Gamer sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Die Modifikationen reichen von vergleichsweise einfachen Handpuppenspielen, über 3D-Videotracking und dreidimensionale Mal-Tools, bis hin zur Steuerung bereits auf anderen Plattformen erschienener Spiele wie des Kult-Klassikers Super Mario. Selbst die bekannte Modifikation von Half-Life 2, der virtuelle Sandkasten Garry’s Mod, kann mittlerweile mit der Kinect ganz ohne Maus und Tastatur gesteuert werden.


Auch im Bereich der interaktiven Musikspiele hat die Bewegungssteuerung einiges zu bieten, wie Chris O’Shea mit seinem Experiment Kinect Air Guitar Prototype beweist. Wie beim Luftgitarre spielen, benötigt man auch hier kein reales Instrument, kann aber dennoch abhängig von der Haltung der Hände und Arme verschiedene Töne erzeugen.


Kinect-Mods fern vom reinen Spielaspekt


Doch nicht nur virtuell überraschen die Mods der Gamer und Hobby-Programmierer. Wie die Kinect selbst den realen Alltag von beeinträchtigten Menschen erleichtern kann, wie etwa beim Einkauf, zeigt das Projekt wi-Go von Luis de Matos. Die Kinect ist zusammen mit einem Laptop auf einem separaten Wagen inklusive Einkaufskorb befestigt. Ein Rollstuhlfahrer beispielsweise muss dank diesem keinen Einkaufswagen umständlich vor sich herschieben. Stattdessen folgt ihm der Wagen mittels der Sensoren der Kinect. Er selbst hat somit beide Hände frei.


Mittlerweile werden die Mods auch vom Kinect-Hersteller Microsoft unterstützt. So veröffentlichte das Unternehmen im Mai ein kostenloses Software-Development-Kit, mit dem sich Kinect-Anwendungen für den Computer erstellen lassen.


Die Beispiele geben einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten der Kinect-Steuerung. Bereits auf der re:publica 2011 wurde der Bewegungssteuerung wegen ihres vergleichsweise barrierefreien Interfaces auch für die Entwicklung von Serious Games großes Potential nachgesagt. Es bleibt spannend, welche Entwicklungen hier noch auf uns warten.


wi-GO Project from Luis de Matos on Vimeo.