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Kein Inselthema!
Das Newsgame »No Male Heroes« thematisiert Sexismus in Games

Das Thema Sexismus erhitzt bekanntlich die Gemüter. Egal in welchem Medium, die Gleich- berechtigung ist längst nicht soweit fortgeschritten, wie man meinen könnte. Und das wohl auch, weil der »Herrenwitz« noch immer sehr salonfähig ist.


Innovation durch Brüste?


Seit kurzem gibt es eine Online-Petition Für Frauen-Fußball in Fifa! – initiiert von Telepolis- und WASD-Autor Michael Schulze von Glaßer. Auf seinem YouTube-Channel Games'n'Politics präsentiert er in loser Folge »Videos über politische Inhalte in aktuellen Videospielen«. Nun hat er sein erstes Games'n'Petition-Video (siehe unten) veröffentlicht. Die Begründung der Petition lautet wie folgt:


»Die Fifa-Reihe zählt zu den erfolgreichsten kommerziellen Videospielen der Welt. Dabei sind die Innovationen seit Jahren minimal – Frauen-Fußball wäre eine echte Neuerung im virtuellen Fußball! Warum aktuell noch keine Fußballerinnen in die Fifa-Spiele integriert sind, begründet ›Electronic Arts‹ mit den damit verbundenen Kosten: Die Bewegungsabläufe von Fußballerinnen müssten mit Motion-Capturing aufgenommen, Taktiken einprogrammiert und bekannte Fußballerinnen im Spiel nachgebildet werden. Doch Kosten sollten kein Grund sein, Frauen-Fußball in den virtuellen Spielen außer Acht zu lassen. Frauen-Fußball ist heute Normalität: Der DFB zählt über 750.000 Frauen und 335.000 Mädchen zu seinen Mitgliedern. Bundesweit gibt es mehr als 5.800 Frauen- und 7.000 Mädchen-Teams. Zudem wird Frauen-Fußball immer populärer. Wer – wie ›Electronic Arts‹ – einen realistischen Fußball in der virtuellen Welt bieten möchte, sollte auch Frauen-Fußball als Spielerlebnis bieten.«


Echt jetzt?!


Klingt logisch und längst überfällig? Für viele leider nicht. Die Contra-Liste in der Debatte um die Petition ist deutlich länger als die der Pros. Dort heißt es etwa: »In der Begründung wird gesagt, wie viele Frauen Fußball spielen würden. Das ist irrelevant. Es geht nicht darum, wie viele Frauen Fußball spielen, sondern wie viele Menschen so ein Spiel kaufen würden.« Oder: »Frauenfußball ist wie Pferderennen mit Eseln!«


Vielleicht mögen die Verfasser (oder gar Verfasserinnen? Schließlich stellen wir uns aber auch immer an!) ein mal zu dem gestern erschienenen Newsgame No Male Heroes greifen? Denn besagtes Spiel thematisiert Sexismus in Games. Im Interview mit dem Titel-Kulturmagazin skizziert der Game Designer Eric Jannot kurz, worum es in No Male Heroes geht: »In ›No Male Heroes‹ spielt man die Rolle von Neil, einem Mann Anfang 30, der in einer Parallelwelt lebt, in der die geschlechtlichen Machtverhältnisse umgedreht sind.
 Frauen bestimmen dadurch auch die Medienwelt, entsprechend haben Computerspiele fast nur weibliche Protagonisten. Mein Spiel greift die aktuelle Debatte um Sexismus in Videospielen auf, die von der Medienkritikerin Anita Sarkeesian losgetreten wurde.
 Daher ist das Spiel als redaktioneller Beitrag zu verstehen.«


Das Spiel des kleinen Berliner Studios waza!games könnt ihr über itch.io for free runterladen. Besonders schön ist auch das kleine Dossier auf der Webseite zum Spiel. Dort werden ein paar Informationen und Artikel zum Thema gelistet. Wer sich also in das die Gemüter erhitzende Thema einlesen möchte, findet dort einen kleinen Anfang. So Neil, los geht's.


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Bilder: waza!games