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Künstler Aram Bartholl:
Ausstellung und Buch im Januar

Der Künstler Aram Bartholl, der 2010 einen Workshop während der Next Level Conference geleitet hat, eröffnet im Januar seine erste Einzelausstellung in Berlin. Darüber hinaus erscheint die erste Monografie über seine Arbeit: The Speed Book.


Aram Bartholl beschäftigt sich insbesondere mit der Überführung von Strukturen aus der digitalen Sphäre ins Real Life. Computerspiele spielen in seinen Kunstwerken immer wieder eine wichtige Rolle: So hat er z.B. Kisten aus Counter-Strike oder die Nametags aus WoW als physische Objekte entvirtualisiert. Bartholl plant auch, die populäre Map de_dust aus dem Spiel Counter-Strike als begehbares Modell im Maßstab 1:1 in Beton nachzubauen. In einem Interview mit ZDFKultur hat sich der Künstler über das Projekt geäußert. Das Konzept – samt Bilder eines Modells des Modells – gibt es ausführlicher hier. Nach den üblichen Infos folgen noch Auszüge aus dem Ankündigungstext der Galerie.


Aram Bartholl – Reply All

Eröffnung + Book-Release Aram Bartholl – The Speed Book, Gestalten-Verlag, 27. Januar, 19—21 Uhr

Performance »How to Vacuum Form« von Aram Bartholl zum Kontext der digitalen Do-it-yourself-Bewegung

19:30 Uhr: Buchvorstellung von Bartholls erster Monographie Aram Bartholl – The Speed Book statt, die im Gestalten Verlag erscheint. Der Autor, Kunstkritiker und Kurator Domenico Quaranta wird in das Buch einführen.


Ausstellung: 28. Januar—10. März 2012

Galerie [DAM]Berlin

Neue Jakobstr. 6/7, Innenhof

10179 Berlin

Di.—Fr. 12—18 Uhr, Sa. 12—16 Uhr


Aus dem Pressetext der Galerie:

»Dinge, die uns im Internet inzwischen völlig alltäglich erscheinen, irritieren, sobald sie uns in der physischen Welt begegnen: In der Arbeit Are you human? wird ein CAPTCHA-Code, von Webdiensten zur Unterscheidung von menschlichen Anfragen und automatisierten Skripts genutzt, in Aluminium an Häusermauern oder Galeriewände appliziert. Ein Bildschirm mit aufleuchtenden Pixeln entpuppt sich als kerzenbetriebenes, selbstgebautes Bierdosen-Objekt. Subtil und doch treffend legt Bartholl in seinen Arbeiten Machtdiskurse der digital geprägten Welt offen, so z.B. in seinem erfolgreichen, vielzitierten Projekt DeadDrops, in dem sich in die Wände der Stadt eingemauerte USB-Sticks dem Datenaustausch über die Strukturen von Großunternehmen im Internet verweigern.


‚Im Netz entwickelt sich alles extrem schnell. Ich habe das Bedürfnis, etwas zu schaffen, was sich um dieses Thema dreht, aber trotzdem Bestand hat‘, so Aram Bartholl über Entdigitalisierung des Digitalen. An der Schnittstelle von Installationen, Urban Intervention und interaktiver Performance fragt er grundlegende sozialkritische Fragen, denkt über unser kulturelles Gedächtnis nach. Die rasanten Entwicklungen des digitalen Zeitalters werden in seinen Arbeiten abgebremst, ihrer technologischem Anziehungskraft entledigt und der bewussten Betrachtung ausgesetzt.


So zum Beispiel sein neues Großprojekt Dust: Hier möchte er die meistgespielte Computerspielumgebung der Welt aus dem Spiel Counter-Strike in ein begehbares 1:1 Modell aus Beton übertragen - einen virtuellen Raum, den Millionen Menschen besucht und in ihrem Gedächtnis verankert haben, den aber noch nie jemand betreten konnte, in einem realen Monument zu manifestieren.


Mit einer in der Ausstellung erstmals gezeigten Performance und Installation wendet sich Bartholl, der sich in netzpolitischen Kreisen wie dem Chaos Computer Club bewegt, dem Symptom einer bereits vorhandenen Grenzüberschreitung von digitaler und analoger Welt zu: der Anonymous-Bewegung und ihren charakteristischen, auf einem Kultkomik basierenden Guy-Fawkes-Masken, die sich die Bewegung als Erkennungszeichen sowie Identitätsschutz angeeignet und die unter anderem im Kontext von Bürgerbewegungen wie Occupy Wallstreet starke Medienpräsenz hat.


In der Anonymous-Bewegung spiegelt sich die Idee eines freien, netzbasierten Informations- und Kreativitätskollektivs – eine Art globales Gehirn -, das ohne hierarchische Organisation, ohne determinierter Identität politische Handlungsfähigkeit entwickelt.«