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Japanische Rollenspiele
das Genre im Schnelldurchlauf

Im Bereich der Videospiele gibt es ein Genre, dass immer wieder für Diskussionen sorgt:

Das japanische Rollenspiel, kurz JRPG genannt. Insbesondere dass dieses Genre häufige einigen Klischees seit frühesten NES-Tagen treu geblieben ist, sorgt bei der einen Partei für nostalgische Gefühle und bei manch' anderem Zocker für gelangweiltes Gähnen.


Am 26.5.1986 erschien der Vorreiter aller folgenden JRPG-Reihen für Nintendos erste Konsole das NES. Als erster Teil der immer noch sehr beliebten Dragon Quest-Reihe bot Dragon Warrior Rollenspiel-Fans die quasi erste optisch wirklich ansprechende Möglichkeit in eine Fantasy-Geschichte einzutauchen und daran aktiv teilzunehmen, musste man sich zuvor mit rein textbasierenden Spielen oder extrem spartanischer Grafik zufrieden geben.


Charakteristisch für japanische Rollenspiele sind liebevoll gestaltete Phantasiewelten, die zumeist eine Mischung aus fernöstlischer Mythologie und westlicher Mythologie aufweisen. Das Charakterdesign basiert auf Animecharakteren die sehr aufwändig gestaltet sind in Optik und Hintergrundgeschichte. So dass diese Charaktere oft ihren eigenen Fankreis aufweisen. Vordergründig bei diesem Genre ist in in erster Linie die Story und Entwicklung der Charaktere. Gewöhnlich lenkt man einen Hauptcharakter, der auf der guten Seite steht, durch die fantastischen Spielwelten und wird immer wieder durch Zufallskämpfe überrascht und an wichtigen Eckpunkten des Spiels mit storyvorantreibenden Zwischensequenzen belohnt.


In Dialogen hat der Spieler die Möglichkeit Einfluss auf die Persönlichkeit seines Charakters zu nehmen und somit den Spielverlauf, der sonst sehr linear gehalten ist zu beeinflussen. Häufig weisen JRPG unterschiedliche Endsequenzen auf, die durch die vorangegangenen Aktionen und Entscheidungen beeinflusst sind.


Wirkten die ersten JRPG noch überaus niedlich, durch ihre putzige 2D-Grafik, beeindrucken neuere Spiele groß teils durch realistische, extrem aufwändige Grafik. Es gibt jedoch Spielereihen, die dem traditionellem 2D-Stil treu geblieben sind, der einen ganz besonderen warmen Charme hat. Das Kampfsystem im traditionellen RPG ist zumeist relativ einfach aufgebaut und wird häufig von Actionfans als langweilig kritisiert. Bei vielen Spielen muss man sich lediglich runden basiert durch ein Menü klicken- Während man bei manch anderem Genre bei einem epischen Kampf in hektische Hysterie ausbrechen muss, um möglichst schnell in Echtzeit den Endgegner zu bezwingen, kann man bei vielen JRPG nebenher Kaffee trinken und sich nochmal durch den Kopf gehen lassen, welche Elementklasse an Magie, bei dem brav wartendem Gegner, den meisten Schaden abziehen könnte. Natürlich gibt es immer wieder Ausnahmespiele die mit besonderen Kampfsystemen, wie zum Beispiel Star Ocean. Pokémon wäre an dieser Stelle als besondere Genremischung hervorzuheben. Das Spiel, das Nintendo dank einer gigantischen Merchandisewelle aus der Pleite gezogen hat, ist ein klassisches JRPG in dem man zusätzlich seinen Sammeltrieb befriedigen kann. Wurde man zuvor bei zahlreichen Zufallskämpfen wahnsinnig, konnte man bei Pokémon darauf hoffen zufällig auf ein seltenes Monster zu treffen, das man letztendlich einfangen und gegen andere Monster antreten lassen kann. Das Wort Monster steht in diesem Fall für meist überaus possierliche, bunte Fantasietiere, die nicht unbedingt erschreckend wirken. Als erwachsenere Variante Pokémons könnte man Jade Cocoon anführen, das ein ähnliches Spielprinzip aufweist, aber in erwachsenem Stil gehalten ist.


Ein ebenfalls sehr beliebtes Genre sind Tactic RPG's, die stilistisch an das klassische RPG erinnern, aber im Kampfmodus an ein Strategiespiel erinnern. Insbesondere in Japan ist dieses Genre ein unglaublicher Erfolg, aber auch in Deutschland sind zahlreiche dieser Titel erhältlich.


Die Begeisterung für japanische Rollenspiele geht in Japan häufig Hand in Hand mit der Manga- und Animeszene, zumal häufig zusätzlich zu den Spielen Serien produziert, oder Comics gezeichnet werden. Die tiefgründigen Charaktere und liebevoll gestalteten Welten, inspirieren Fans zu Fanfiction (selbst geschriebenen Geschichten, basierend auf dem Spiel), Fanart (selbserstellte Kunst zum Thema) und Cosplay (selbstgeschneiderte Kostüme, basierend auf Videospielcharakteren). Spiele die nicht außerhalb Japans erscheinen, werden häufig auch von Fans übersetzt über das Internet in Umlauf gebracht. Alte Spiele die nicht erschienen sind, wurden durch die Emulatorenszene weltweit bekannt gemacht.

Als Beispiel benenne ich hier »Seiken Densetsu 3«, die quasi Fortsetzung des weltweit immens populären Secret of Mana (Seiken Densetsu 2), das niemals außer Japan veröffentlicht wurde, jedoch in Fankreisen als übersetzte Version weit in Umlauf gekommen ist und über einen Emulator auf dem Computer spielbar ist.


Die meist fabelhaften Kompositionen, die den Spielablauf musikalisch begleiten, tragen meines Erachtens nicht unwesentlich dazu bei, wieso uns einige JRPG ganz besonders am Herzen liegen. Bereits als simples Midi-Gedudel, konnte die ein oder andere Melodie manch einen Spieler zu Tränen rühren zu heroischem Mitdudeln inspirieren. So ist Final Fantasy beispielsweise seiner Siegesmelodie über Jahre treu geblieben und hat das kurze Stück zu einem absoluten Kult werden lassen.


Fakt ist, wenn man sein Herz an dieses Genre verloren hat, wird man es nicht so schnell zurück bekommen, schließlich bietet der Spielemarkt immer wieder neue Herausforderungen und Innovationen.

Wer gerne über Klischees schmunzelt wird sicher seinen Spaß an der Liste der häufigsten Klischees in der Konsolenrollenspielen haben. Siehe hier


Bilder: Final Fantasy V vs. Final Fantasy XVIII