Neue Studien zum Thema Gewaltspiele
Gewaltspiele sind immer wieder Mittelpunkt verschiedener Diskussionen. Welchen Einfluss solche Spiele auf Kinder und Jugendliche haben, haben aktuelle Studien untersucht.
Eine Studie der kanadischen Brock University untersuchte 100 Schüler zwischen 13 und 14 Jahren hinsichtlich ihrer Moralentwicklung. Neben der Erkenntnis, dass Videospiele eine tragende Rolle in der Freizeitgestaltung der Jugendlichen einnehmen, besagt die Studie, dass gerade Spiele, bei denen es um das Töten von Spielfiguren geht besonders beliebt sind. Das Ergebnis der Studie ist, dass Jugendliche, die Gewaltspiele übermäßig konsumieren ohne sozialen Aktivitäten als Ausgleich nachzugehen, eine geminderte Fähigkeit haben Gut und Böse zu unterscheiden und Empathie sowie Mitgefühl für Mitmenschen zu entwickeln. Dies gilt jedoch lediglich für die einseitige Beschäftigung mit Gewaltspielen unter Berücksichtigung sehr hoher und langer Spielzeiten. Gewaltfreie Spiele hingegen haben auch unabhängig von den Spielzeiten keinerlei Einfluss auf die Moralentwicklung Jugendlicher.
Eine andere Studie der Iowa State University untersuchte ob Gewaltspiele Kinder allgemein aggressiver machen. In der Langzeitbeobachtung wurden 3000 Schüler über zwei Jahre mehrmals zu ihren Videospielgewohnheiten und ihrer Einstellung zu Gewalt befragt. Allgemein fiel auf, dass feindselige Einstellungen abnahmen, was darauf zurückzuführen ist, dass Kinder im Laufe der Zeit lernen, Konflikte anders zu lösen. Die Wissenschaftler beobachteten allerdings bei Jugendlichen, die häufiger und länger Computerspiele mit gewalthaltigen Inhalten spielen, eine Zunahme gewalttätiger Tendenzen und aggressiver Reaktionen auf Provokationen. Dies ist jedoch lediglich das Ergebnis der Selbsteinschätzung der Probanden. Es gibt immer wieder Studien, die die Wirkung von Gewaltspielen untersuchen und zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Ein wirklicher Zusammenhang zwischen Gewalt in Computerspielen und der Realität konnte so noch nicht bewiesen werden. Der Direktor des Psychologie-Institutes der Stetson University verweist darauf, dass Faktoren wie psychische Erkrankungen oder Gewalt in der Familie mit einbezogen werden müssen.