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Spielende Körper

Nicht erst seit Wii, Kinect oder Move spielt Körperlichkeit im Zusammenhang mit digitalen Spielen eine Rolle. Claudius Clüver, Masterstudent der Universität Siegen, untersucht in seiner Abschlussarbeit Spiele unter körperlichen Gesichtspunkten. In einem kurzen Abstract stellt er vor, welche Aspekte ihn dabei besonders interessieren:


»Spiele sind stark mit Körperlichkeit verbunden. Das Spiel des Windes, Theaterspiel, Sport oder das Fangenspiel auf Schulhöfen basieren auf physikalischen Beziehungen, die mit Körpern erlebt werden können. Computer- und Videospiele werden häufig als ätherischer betrachtet, aber auch für sie brauchen Spieler*innen Finger und Daumen, um Knöpfe zu drücken, Augen, um Bildschirme zu betrachten, Ohren zum Hören. Außerdem haben die Neurowissenschaften gezeigt, dass der Geist auch körperlich, und postmoderne Theorien, dass der Körper auch geistig ist.


Die Arbeit soll Spiele unter dem Aspekt von Körper und Körperlichkeit betrachten. Dafür werden bestehende Theorien in den Game Studies nach Gedanken zu diesem Thema durchsucht und nach Theorien geforscht, die es ermöglichen den Aspekt der Körperlichkeit dort einzuführen, wo er weiterhelfen könnte.


Die Untersuchung bewegt sich dabei auf den komplementären Ebenen von Strukturen und Situationen. Ersteres umfasst etwa Raumverstehen, Kartierungspraktiken und die Aneignung von Raum sowie die Konstruktion des eigenen Körpers. Die Situationen berühren aktuelle Forschung und Theorien über Affekte und Sensualität, hier geht es um körperliche Anwesenheit, sowie die Beziehung mit der gegenwärtigen Umgebung.


Die Arbeit versucht, sowohl Hinweise und Erkenntnisse zu bekommen in Bezug auf den Körper und Körperlichkeit, wie auch in Bezug auf Spiele.


Da der überwiegende Großteil der Game Studies, die das Material liefern, sich mit digitalen Spielen beschäftigt, ist das auch der Fokus dieser Arbeit. Dabei werden in die Betrachtungen möglichst viele verschiedene Arten von Spielen integriert, von Brettspielen über Rollenspiele und Kinderspiele bis hin zu Sport.«


Bearbeiter: Claudius Clüver, Universität Siegen

BetreuerInnen:  Dr. Judith Ackermann, Medienwissenschaft Siegen; Prof. Dr. Erhard Schüttpelz, Medienwissenschaft Siegen


»Von den Spielen als Kind über Computerspiele bis zu Brettspielen wie ›Die Siedler von Catan‹ ist Spielen für mich die beste Art, meine Zeit zu verbringen. Im Studium hat mich an ihnen außerdem fasziniert, wie sie durch ihre Dynamik klassische Analysemethoden unterlaufen. Spielkultur verbindet dabei zwei Schwerpunkte der Siegener Medienforschung: Ethnologie über Lokalität von Medien einerseits und Games andererseits.« - Claudius Clüver


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