Wie Spielcharaktere helfen, sich selbst zu finden
Ein Faktor, um die Immersion im Spiel zu intensivieren, ist die Identifikation mit Spielcharakteren. Doch in den meisten Fällen herrschen in Spielen immer noch heteronormative Charaktere vor, die wenig Raum für Individualität lassen. Gerade Trans-Gamer*innen, die häufig eine lange Reise zur Akzeptanz des eigenes Seins und des Körper durchlaufen, nutzen Spielcharaktere, um das zu Visualisieren und Verbalisieren, was in ihrem Inneren vorgeht.
Im Video »Trans Gamers Talk About Their Favorite Characters« von Matt Baume wird das Thema Identifikation mit Videospielcharakteren angerissen. Transgender-Gamer*innen erzählen über ihre Findungsprozesse und wie Spielcharaktere ihnen geholfen haben, sich selbst zu finden. Gerade starke Figuren, die sich nicht verstecken und aktiv im Spiel handeln, dienen besonders häufig als Vorbilder, vor allem wenn sie an die eigenen Idealvorstellungen und Wünsche des jeweiligen Geschlechts widerspiegeln. Zu positiven Vorbildern gehören beispielsweise Chloé von »Uncharted 2: Among Thieves«, Chun-Li von »Streetfighter 2«, Prinzessin Peach (»Super Mario«)oder vor allem Krem (»Dragon Age: Inquisition«). Häufig sind aber auch Figuren genannt worden, die kein spezifisches Geschlecht haben oder menschlich sind, wie beispielsweise Roboter.
Das Ausleben als eine bestimmte Person eröffnet Spieler*innen häufig mehr über das eigene Bild und lässt dieses in das reale Leben verlagern, indem Methoden für soziale Interaktionen und das Spielen mit dem Geschlecht ausprobiert werden können.
Unter dem Text befindet sich das beschriebene Video. Die Videointerviews sind Teil eines größeren LGBTQ Interview Projekts. Matt Baume thematisiert auf seinem YouTube-Kanal Problematiken der LGBTQ-Community; wer mehr erfahren möchte, hier entlang.
Bild: YouTube