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»Das Thema brennt.«
Symposium am ZKM:
Kultur 4.0

Am 9. Dezember 2014 lud das ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie zum Symposium Kultur 4.0 – Now Loading! und behandelte einen Tag lang das Thema Netzkultur in seinen verschiedenen Ausformungen.


Peter Weibel, Direktor des ZKM, begrüßte Vetreter aus Kultur und Politik, Studierende und alle Interessierten mit der Erkenntnis: »Das Thema brennt!« Barbara Wolf, die den Blog Culturebrands betreibt und als Livebloggerin berichtete, fasst treffend zusammen:

 

»Netzkultur 4.0 eröffnet neue Chancen, neue Publiken, neue Lehrformate und

verändert damit die Kulturszene – nachhaltig und unaufhaltsam.«

 

Als Gäste des Symposiums waren verschiedene Player aus Kunst, Kultur und Kommunikation geladen. Die Keynote hielt Frank Tentler, Kommunikations- und Marketingexperte. In seinem Vortrag »#MenschOrtWeb – Leben in digitalen Erlebnisräumen« beleuchtete er Smart Places, also virtuelle Erlebnisräume, die reale Orte digital erweitern. In diesem Zusammenhang stellte er u.a. das Transmedia-Storytelling Projekt Grenzgeschichten für Jugendliche vor.

 

»›Grenzgeschichten – crossing borders‹ ist ein bundesweites Bildungsprojekt der Stiftung Zuhören und der Bayerischen Sparkassenstiftung. Schüler und Studenten erproben darin gemeinsam mit Profi-Journalisten, Künstlern, Filmemachern, Museumsexperten und Zeitzeugen das ortsbasierte, crossmediale Storytelling im Internet. [...] Die Jugendlichen veröffentlichen ihre Texte, Fotos, Videos und Audios selbst auf grenzgeschichten.net. Dabei nutzen sie die besondere Erzählstruktur des Storytellingportals: die Geschichten werden an ihren unterschiedlichen Schauplätzen erzählt und per Geocoordinaten auf der Landkarte verortet. Die Autoren und die Figuren, die in den Geschichten vorkommen, werden ebenfalls mit diesen Schauplätzen verbunden. So entsteht ein Beziehungsgeflecht aus Menschen, Orten und Geschichten. Mit dem Smartphone oder Tablet sind die Geschichten vor Ort, also direkt an ihren Schauplätzen, abrufbar.« (Quelle: Grenzgeschichten)

 

Anschließend sprach die wunderbare Nadia Zaboura über »Digitales – Kultur – Politik. Neue Wege in der Kulturvermittlung«.

 

»Kommunikation ist alles. Alles ist Kommunikation.«


Auch wenn es noch immer Zweifler gibt, Netzkultur und Onlinekommunikation sind zentrale gesellschaftliche Themen, die entsprechenden Einfluss auf Kunst und Kultur ausüben. Neben der museumsplattform nrw, die die Möglichkeit eines virtuellen Museumsbesuchs über Sammlungs- und Stadtgrenzen hinaus bietet, stellte Nadia YouTuber gegen Nazis der Bundeszentrale für politische Bildung und It's time we met des Metropolitan Museum of Art vor. Eine ausführliche Zusammenfassung gibt es von Barbara Wolf in ihrem Blog Culturebrands.


Kurz vor der Mittagspause folgten dann einige Best Practice Beispiele. In jeweils 10 Minuten wurden verschiedene spannende Projekte vorgestellt, wie etwa der AppArtAward oder das Newsgame ARTE Refugees.


Nach der Mittagspause folgte die Keynote von Autor und Game Designer Santiago Siri »Democracy and The End of the Self«. Darin sprach er nicht nur über Games und ihe gesellschaftliche Relevanz, sondern hinterfragte das geltende Demokratieverständnis. Barbara Wolf zitiert:


»Ego is the bug in the system. A democracy does not preach. It listens. And the game of listening has changed. The internet is possibly the greatest single listening device ever conceived […].«


Nach der Keynote folgten erneut Best Practice Beispiele, unter ihnen die Ausstellung ZKM_Gameplay, vorgestellt vom Gründer dieses Blogs und uns herzlich verbundenen Stephan Schwingeler. Er sprach, ähnlich wie auf der letzten Next Level Conference, über Computerspiele und Kunst.


»Videogames are not art. Videogames CAN be art.«


Nach weiteren tollen Best Practice Beispielen resümiert Barbara Wolf: »[...] die Nachwirkungen werden noch lange zu spüren sein: Unter dem Hashtag #kultur40 wurden 858 Tweets abgeschickt und fast 2 Mio. Kontakte erreicht. Eine unglaubliche Dynamik, die an einem einzigen Tag entstanden ist. Die Redner haben eine riesige Bandbreite gezeigt, wie Netzkultur gelebt werden kann und wie sie unser Leben beeinflusst. Jetzt heißt es für die Politik: Strukturen schaffen, Bedingungen optimieren und Akzeptanz vorleben.«


Wer (so wie ich) nicht beim Symposium dabei sein und auch nicht den Live-Stream verfolgen konnte, bekommt bei Culturebrands eine wunderbare Zusammenfassung. Dort gibt es  auch weitere Informationen zu den zahlreichen und großartigen Best Practice Beispielen, wie etwa myRembrandt oder ArtOnYourScreen.  Hier geht es zum Blog für Kommunikationskultur, so der schöne Untertitel.


Bild: Culturebrands