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Theater + Games
Eine wunderbare Beziehung?!

Jeder Branche, jede Kultursparte hat sie: Die Progressiven, die Neugierigen auf der einen Seite und die Konservativen, die Traditionalisten auf der anderen Seite. Während erstere offen sind für neue Ideen und Entwicklungen, halten letztere an den etablierten Formen und Gewohnheiten fest. Mitunter braucht es eine ganze Generation bis sich das Neue, Andersartige als »Kulturleistung« etabliert und als solche nicht mehr angezweifelt wird. Zahlreiche Beispiele aus Musik oder Kunst, etwa in Form von Elvis Presley oder Marcel Duchamp, lassen sich finden.


Mit digitalen Spielen und technischen Hardware-Neuheiten ist es da nicht anders. Wie viele Bekannte und Verwandte haben noch vor einigen Jahren bestritten, jemals ein Handy zu benötigen, geschweige denn eines anzuschaffen. »Und dieses Internet brauche ich auch nicht...«


Dabei sind sowohl Netz als auch Handy sogar noch praktisch. Das kann man ja von digitalen Spielen nun eher nicht behaupten. Im Gegenteil, viele schätzen die Beschäftigung mit Games noch immer als Zeitverschwendung ein. Darunter auch immer wieder die konservativen und traditionellen Vertreter der etablierten Kulturbereiche: Kunst, Musik, Theater. Die Schnittstellen, Bezüge oder Möglichkeiten des Mediums »Computerspiel« werden leider immer noch oft verkannt oder gar geleugnet. Ihre Relevanz und die Auseinandersetzung mit ihnen werden von politischer Seite oft nur wirtschaftlich begründet und berücksichtigen selten ihre künstlerische oder kulturelle Qualität. 


Doch es tut sich was. Immer häufiger öffnen sich Vertreter der traditionellen und etablierten Kulturszene den Möglichkeiten und Inspirationen, die vielen Games innewohnen (so etwa der Thementag beim ILB im letzten Jahr).


Besonders schön, wenn dabei nicht nur Theaterleute, Künstler, Musiker oder Tänzer die Indie Game Festivals, Game Jams, Fachtagungen oder Konferenzen der Gameszene besuchen, sondern die Games-Macher, -Liebhaber und -Forscher umgekehrt zu den Festivals und Konferenzen der Bühnen und Museen geladen sind. So der Fall am 3. und 4. Mai 2014 in der Heinrich Böll Stiftung in Berlin.


Bereits zum zweiten Mal lädt das Online-Theaterportal nachtkritik.de gemeinsam mit der Heinrich Böll Stiftung zur Konferenz »Theater und Netz« ein. Theaterschaffende, Kulturjournalisten, Netzcommunity und Wissenschaft sind herzlich eingeladen in Panels und Praxisworkshops die Auswirkungen des digitalen Zeitalters auf das Theater zu hinterfragen und kritisch zu diskutieren.


»Wir fragen nach dem Künstlerbild des digitalen Zeitalters. Wie wirkt sich die Netzkultur auf Praxis und Produktionsbedingungen des künstlerischen Schaffens aus? Gestalten digitale Spielformate sukzessive auch die Gesellschaft um? Wie wird das Theater der Netzgesellschaft funktionieren? Die Fragestellungen der Konferenz werden am Sonntag 4. Mai durch Panels und Keynotes in einem Mix aus Theorie und Fallbeispielen entwickelt. Die Panels sind hochkarätig mit Künstlerinnen und Künstlern und Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Theater und Netz besetzt.« (Theater und Netz)


Am Abend des 3. Mai trifft Theatermacher auf Computerspielmacher. Anna Fries vom Theaterkollektiv machina eX, denen erst kürzlich ein längerer Artikel in der Süddeutschen gewidmet war, stellt sich gemeinsam mit ihren Gästen der Frage »Wie steht es um die Schauspielkunst der Gegenwart online und offline?«. Hier geht es zur Veranstaltung.


Am Nachmittag des 4. Mai sind zum Panel »Gamification – Theater in der neuen Spielwelt« unter anderem Linda Breitlauch und Friedrich Kirschner geladen. Weitere Infos dazu gibt es hier.


Der Besuch der Abendveranstaltung und der Panels am Sonntag ist kostenlos.

Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.


Adresse:

Heinrich-Böll-Stiftung e.V.

Schumannstr. 8

10117 Berlin


Bild: Thomas Riedel