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Vergissmeinnicht
Oder: Die generationenverbindende Kraft von Games

Besucht man jemanden im Krankenhaus oder Altersheim, fallen die Gespräche meist ähnlich aus: Man berichtet ein paar Dinge aus dem eigenen Alltag, die pflegebedürftige Person berichtet davon, wie sie sich fühlt und was die Ärzt*innen sagen und dann - ja, was dann? Man geht vielleicht noch etwas spazieren, spielt eventuell noch etwas Karten und beendet seinen Besuch. Der Alltag in der stationären Pflege ist meist wenig ereignisreich, die gemeinsamen Gesprächsthemen sind rar, spielen oder spazieren sind oft gar nicht möglich. 


»So sitzen wir unserem Angehörigen befangen gegenüber. Wir wissen nicht, was wir noch sagen sollen, nachdem schon fünfmal gesagt worden ist, wie schön das Blumengedeck auf dem Tisch sei. Wir wissen nicht, welche Spiele wir spielen sollen, wenn Oma zum dritten Mal die Eile-mit-Weile-Figuren umgestoßen hat. Besonders Jugendliche und Kinder überfordert oder langweilt dies. Sie lassen sich nur noch selten bei der Oma blicken.« (Quelle: Martin Mühlegg / alzheimerpunktch)


Unter dem schönen Begriff »Myosotis« (=Vergissmeinnicht) versammeln Bettina Wegenast, die übrigens auch schön für uns als Gastautorin tätig war, und Marco Soldati Computerspiele, die die Generationen wieder stärker zusammen bringen sollen:


»›Myosotis‹* (Arbeitstitel) ist ein innovatives, digitales Unterhaltungssystem, um die Kommunikation zwischen Betagten und ihren Angehörigen zu fördern. Persönliche Bilder und Töne aus dem Leben der betagten Menschen und ihrer Familien werden in einfache, aber attraktive Computerspiele integriert. Die Spiele werden in enger Zusammenarbeit mit den Zielgruppen entwickelt und später für die breite Öffentlichkeit verfügbar gemacht. Ziel ist es, Angehörige und insbesondere auch Kinder zu motivieren, ihre betagten Mitmenschen öfters zu besuchen und mit ihnen Zeit zu verbringen.« (Quelle: Webseite)


Die Spiele bieten alle intuitive Steuerung via Touchscreens und knüpfen an bekannte Spielprinzipien oder Anwendungen an, um den Zugang zu erleichtern. Außerdem werden Fotos und Bilder der Liebsten eingebunden. Gewinnen ist dabei nicht wichtig, im Vordergrund steht das gemeinsame Erlebnis. Bettina Wegenast und Marco Soldati bieten damit eine generationenübergreifende Aktivität, die verbindet und wieder für Gesprächsstoff sorgt. Toll!


Weitere Informationen  


Webseite des Projekts

Bericht von alzheimerpunktch

 

 

Bild: WikipediaTragopogon